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Inhaltliche Fragen

Industrielle Symbiosen sind ein Konzept, welches die bessere Nutzung bereits vorhandener Ressourcen in einer Region betrachtet, eng verwandt mit den Konzepten Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) und Industrial Ecology. In einer industriellen Symbiose tauschen wirtschaftlich voneinander unabhängige Unternehmen, die jedoch geografisch nah beieinander sind, physische Materialien, aber auch Energie oder Dienstleistungen aus (Chertow, 2000). 

In einer industriellen Symbiose werden beispielsweise Nebenprodukte oder Reste aus der Produktion eines Unternehmens als Rohstoffe für die Produktionsprozesse eines anderen Unternehmens verwendet. Dabei kann es sich um Materialien und (Teil-)Produkte, aber auch um Abwärme, Wasser, Dampf oder Chemikalien handeln. Auch andere Ressourcen wie ungenutzte Maschinenstunden, Lagerkapazitäten und Infrastrukturen können gemeinsam genutzt werden.  

Industrielle Symbiosen können im einfachsten Fall zwischen nur zwei Unternehmen bestehen und nur ein Material oder einen Stoffstrom umfassen. Bei komplexeren Symbiosen sind mehrere Unternehmen beteiligt und können dabei sowohl eine Zulieferer:innen– als auch eine Abnehmer:innenrolle einnehmen. Meist befinden sich die Unternehmen in räumlicher Nähe zueinander. Die Unternehmen können dabei in einem gemeinsamen Industrie- oder Gewerbegebiet angesiedelt sein – eine Voraussetzung ist dies jedoch nicht.  

Die gängigen Beispiele für industrielle Symbiosen sind häufig in der Prozessindustrie zu finden, wie beispielsweise in Kalundborg, Dänemark, wo sich über Jahre verschiedene Unternehmen angesiedelt haben und untereinander Stoffe wie Gas, Dampf, Kühlwasser, Gips, Asche und Schwefel austauschen. Aktuell bestehen ca. 50 Stoffaustausche zwischen acht Unternehmen. Doch es gibt auch andere Beispiele, die auf physischere Materialien ausgerichtet sind und weniger Unternehmen umfassen.  

Ein regionales Beispiel hierfür wurde im letzten Jahr im Rahmen eines EFRE Projektes Urbane Produktion und Ressourceneffizienz im Bergischen Städtedreieck erprobt: das „Zirkelmesser“. Es handelt sich dabei um ein Messer, welches aus 100 % Industrieresten produziert wurde und dafür sogar den „Effizienz-Preis NRW – Das ressourceneffiziente Produkt“ erhalten hat.  

Industrielle Symbiosen bringen verschiedene Vorteile mit sich – und zwar in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht: 

Warum spielen industrielle Symbiosen bei all diesen Vorteilen in Deutschland noch keine größere Rolle im öffentlichen Diskurs oder auch politisch (Beckamp, 2021) – und das, obwohl sie bereits seit einigen Jahren einen Baustein in Plänen der EU bilden (Europäische Kommission, 2015, 2020)?  

Potenzielle industrielle Symbiosen zu identifizieren und zu starten ist nicht immer leicht. Auf dem Weg zu einer Symbiose können verschiedene Hürden auftreten, die wir in der nächsten Frage betrachten.  

Passende Materialien und Partner:innen für industrielle Symbiosen zu finden ist ein komplexes Unterfangen. Nicht immer ist bekannt, welche Bedarfe und Angebote es in der Umgebung gibt und nicht immer liegen mögliche Symbiosen klar auf der Hand. Die Unternehmen müssen zueinanderfinden und Informationen austauschen. Zudem müssen Angebot und Bedarf kompatibel sein – und dies muss individuell von den potenziellen Partner:innen bewertet werden.  

Fehlende Informationen, ein fehlendes Netzwerk, in dem Symbiosen gesucht werden, fehlendes Vertrauen zwischen Unternehmen und der Fokus auf das Kerngeschäft sind in der Regel Gründe dafür, dass ein Ressourcenaustausch nicht in Betracht gezogen wird:  

Regionale Kooperationsnetzwerke 

Regionale Kooperationsnetzwerke spielen eine entscheidende Rolle bei der Anbahnung und Umsetzung industrieller Symbiosen. Mit einer zentralen verantwortlichen Stelle helfen diese den Unternehmen – trotz des Fokus auf das Tagesgeschäft – auch Möglichkeiten für Ressourcenaustausch zu betrachten. Unternehmen können bei der Ermittlung von Ressourcenbedarfen und -überhängen unterstützt werden. Typischerweise ist diese Stelle ein:e externe:r Dritte:r wie beispielsweise eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft.  

Klassische Ansätze aus der Kreislaufwirtschaft wie „Design for Recycling“ können dabei helfen reinere Überschüsse zu haben, die besser als Rohstoff in anderen Unternehmen wiedereingesetzt werden können. 

Digitale Unterstützungen wie Plattformen oder auch Schnittstellenanbindungen können die Informationslage nicht nur verbessern, sondern auch dabei helfen, potenzielle „Matches“ – also zueinander passende Partner:innen für einen Ressourcenaustausch – zu identifizieren. Kombiniert mit dem zentral koordinierten Netzwerkansatz können Symbiosen so einfacher angebahnt werden.  

Weitere Ansätze und Konzepte können zukünftig eingebunden werden, wie beispielsweise: 

Unternehmen, die an dem Austausch von Ressourcen mit Unternehmen in ihrer Region interessiert sind, können sich  

Weitere Ansätze und Konzepte

Wer gerne noch mehr zu industriellen Symbiosen erfahren möchte, kann beispielsweise bei den folgenden (abgeschlossenen) Forschungsprojekten vorbeischauen. Hier wurden viele Aspekte für den Erfolg Industrieller Symbiosen zusammengetragen:  

Sind sie Teil eines Industriegebietes 

Wer gerne noch mehr zu industriellen Symbiosen erfahren möchte, kann beispielsweise bei den folgenden (abgeschlossenen) Forschungsprojekten vorbeischauen. Hier wurden viele Aspekte für den Erfolg industrieller Symbiosen zusammengetragen: 

Weitere Ansätze und Konzepte

Technische Fragen und Fragen zur Umsetzung von Austauschprozessen

Die Plattform richtet sich ausschließlich an Ansprechpartner:innen von Unternehmen. Als Privatperson oder Konsument:in können Sie das Angebot dieser Plattform nicht nutzen. 

 Um ein Konto anzulegen müssen Sie die folgenden Mindestangaben hinterlegen: 

Nachdem Sie sich registriert haben und über einen eigenen Login verfügen können Sie Ihr erstes Inserat schalten. Jedes Inserat muss über die folgenden Mindestangaben verfügen: 

Wir empfehlen Ihnen, Ihre Angaben so genau wie möglich zu machen, da dadurch die Wahrscheinlichkeit steigen kann, von passenden Interessierten gefunden zu werden. Auch können Sie sich sicherlich einige unnötige Nachfragen ersparen, wenn Sie im Vorfeld das Inserat umfangreicher beschreiben. Ein Foto ist nicht verpflichtend hochzuladen, es wertet Ihr Inserat jedoch ungemein auf und wird daher empfohlen. 

Wenn registrierte und eingeloggte Suchende auf Ihr Inserat stoßen werden Ihre angegebenen Kontaktdaten sichtbar sein. Interessierte können über ein Kontaktformular mit Ihnen in Kontakt treten – Sie erhalten in diesem Fall eine E-Mail bei der durch Sie hinterlegten Adresse. Nicht registrierten Stöbernden werden Ihre Kontaktdaten nicht angezeigt. 

In einem Verbundmaterial, auch Kompositmaterial genannt, sind mindestens zwei verschiedene Materialien in einem Produkt fest miteinander verbunden und in der Regel nur sehr aufwendig voneinander zu trennen. Beispielsweise kann ein Metallkabel mit einer Kunststoff- oder Textilschicht fest verbunden sein. In diesem Fall wählen Sie bitte bei der Kategorieauswahl ein Material aus und geben die restlichen fest verbundenen Materialien in der Detailbeschreibung an. Am Beispiel des Kabels: Sie können wählen, ob Sie die Kategorie “Metall” oder “Kunststoff” als Hauptkategorie wählen und das jeweils andere Material im Beschreibungstext auflisten. Über unsere Freitextsuche kann Ihr Inserat somit auf beide Wege gefunden werden. 

Bei gemischten Materialien handelt es sich um eine gemischte Sammlung Materialien einer gleichen Kategorie. Wenn Sie beispielsweise unterschiedliche Papiersorten (Seidenpapier, Natronpapier, Druckpapier) als Reste gemischt in einem großen Karton sammeln liegen gemischte Materialien vor. Sie können diese auf Wunsch sortenrein auseinandersortieren. Ähnlich verhält es sich bei gemischten Kunststoffresten unterschiedlicher Kunststoffsorten. 

Achten Sie darauf, Ihre Ressourcen separat und nicht vermischt mit Ihren Abfällen zu sammeln. Planen Sie ggf. benötigte Lagerfläche zur separaten Sammlung ein und informieren Sie die Mitarbeitenden über den separaten Sammlungsprozess. Idealerweise beschriften Sie den Sammelplatz der Ressourcenreste eindeutig, damit die Ressourcen nicht versehentlich mit Abfällen vermischt werden. 

Die angelegten Kategorien werden nicht jeden Anwendungsfall erfassen können, dafür ist die Vielfalt möglicher Ressourcen zu umfangreich. Wenn Sie Ihre Ressource nicht in den vorgeschlagenen Kategorien einordnen können, dann wählen Sie beim Anlegen des Inserates bitte “Sonstiges” aus. Nutzen Sie anschließend das Freitextfeld, um eine Kategorie vorzuschlagen. Das Inserat kann anschließend problemlos veröffentlicht werden. Unser Team wird fehlende Kategorien prüfen und bedarfsweise nach und nach mit aufnehmen. Die Kategorien sollen so viele Bedarfe wie möglich abdecken – Sie helfen uns mit Ihren Vorschlägen, unseren Kategoriebaum stetig zu verbessern. 

Wenn Sie Hilfe beim Eintragen des Inserates benötigen dann wenden Sie sich gerne an uns, nutzen Sie hierzu gerne das Kontaktformular. Wir werden schnellstmöglich auf Ihre Anfrage reagieren. 

Wenn sich bei der Suche über die Filterfunktion keine passenden Angebote finden lassen, dann versuchen Sie es einmal mit der Freitextsuche und mit synonymen Wörtern. 

Sie haben ein passendes Angebot gefunden? Wunderbar! Nehmen Sie Kontakt mit der Kontaktperson des Inserates auf und klären Sie die Details zur Abholung und Übergabe auf direktem Weg. Die Plattform dient lediglich der Kontaktvermittlung, alle weiteren Voraussetzungen zum Austausch der Ressourcen besprechen Sie eigenständig miteinander. Terminabstimmung oder ggf. Bezahlungen können nicht über die Plattform abgewickelt werden. 

In der Plattform ist keine Zahlungsabwicklung integriert, sie dient lediglich zur Kontaktanbahnung und zum Finden geeigneter Unternehmenskontakte. Sollten Sie Ressourcen mit Anderen austauschen und dafür einen Preis vereinbaren, dann obliegt Ihnen als Anbieter:in die Rechnungstellung. 

r weitere Informationen und aktuellen News zu dem Projekt können Sie sich bei unserem Newsletter anmelden und somit immer auf dem Laufenden bleiben. Der Newsletter umfasst wichtige kommende Veranstaltungen und alles rund um das InSym Projekt. 

Beckamp, M. (2021). Industriesymbiosen als Ansatz regionaler Kreislaufwirtschaft – Begriffsklärung & strukturpolitische Potentiale (Nr. 08–2021). Institut Arbeit und Technik (IAT). https://www.econstor.eu/handle/10419/240453 

Chertow, M. R. (2000). INDUSTRIAL SYMBIOSIS: Literature and Taxonomy. Annual Review of Energy and the Environment, 25(1), 313–337. https://doi.org/10.1146/annurev.energy.25.1.313 

de Wit, M., Hoogzaad, J., Ramkumar, S., Friedl, H., & Douma, A. (2018). The Circularity Gap report—An analysis of the circular state of the global economy. Circle Economy. 

Europäische Kommission. (2015). Den Kreislauf schließen—Ein Aktionsplan der EU für die Kreislaufwirtschaft (MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN  RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS – UND SOZIALAUSSCHUSS UND  DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN COM(2015) 614 final). Europäische Kommission. 

Europäische Kommission. (2020). Ein neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft—Für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa (MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN  RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS – UND SOZIALAUSSCHUSS UND  DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN COM(2020) 98 final). Europäische Kommission. 

Fecke, M. (2021). Modellierung einer Industriellen Symbiose in Wuppertal [Masterthesis]. Bergische Universität Wuppertal. 

Johnsen, I. H. G., Berlina, A., Lindberg, G., Mikkola, N., Smed Olsen, L., & Teräs, J. (2015). The potential of industrial symbiosis as a key driver of green growth in Nordic regions. http://norden.diva-portal.org/smash/get/diva2:875756/FULLTEXT01.pdf